25. Januar 2022 | Herren, Herren 1, Saison 2021/22 | Alle News anzeigen
Nachdem die BADEN VOLLEYS am vergangenen Samstag die Gäste aus Kriftel relativ souverän mit 3:0 (25:21, 25:17, 25:23) besiegen konnten, mussten sie am darauffolgenden Sonntag gegen die Youngstars aus Friedrichshafen eine überraschend deutliche 0:3 (21:25, 19:25, 22:25) Niederlage einstecken. Die Tabellenführung ist den Karlsruhern weiterhin sicher, dennoch bereitet die Personalsituation auf den Außenpositionen Sorgen.
Am Samstag schien zunächst noch alles nach Plan zu verlaufen. Die BADEN VOLLEYS starteten konzentriert in die Partie gegen die TuS Kriftel, nach dem knappen 3:2 Sieg in der Hinrunde wusste man um die spielerische Stärke der Hessen. Über 7:3 und 19:16 behielten die Hausherren den Satz stets unter Kontrolle und gewannen diesen souverän mit 25:21. Cheftrainer Antonio Bonelli vertraute seiner Stammformation, Wechsel waren aufgrund des dünnen Kaders von gerade einmal 10 Spielern sowieso nur begrenzt möglich.
Zu Beginn des zweiten Satzes schienen die Gäste aus Kriftel, ebenfalls mit Personalsorgen und sogar mit nur 8 Spielern angereist, nun besser in der Partie. Bis zum Stand von 5:5 verlief diese ausgeglichen, dann knickte BADEN VOLLEYS Annahme/Außen Lukas Jaeger bei einer Blockaktion unglücklich um und musste verletzt das Spielfeld verlassen. Ohne Wechselalternativen auf dieser Position blieb Bonelli nichts Anderes übrig, als Zuspieler Tobias Hosch auf das Feld zu schicken, der sich nun in direkter Nähe seines Berufskollegen Fabian Schmidt auf dem Feld wiederfand. Eine Situation, die die 2. Bundesliga sicherlich selten erlebt hat. Kurioserweise schien die ungewohnte Aufstellung jedoch eher Kriftel zu verunsichern als die Karlsruher selbst. Diese waren nun noch konzentrierter und fokussierter in ihren Aktionen, während die Gäste einige unnötige Fehler einstreuten. Entsprechend deutlich ging der Satz mit 25:17 an die Hausherren.
Im dritten Durchgang stellte Bonelli dann auf das schon eher gängige 2-4-System mit zwei Zuspielern um, die jeweils auch die Aufgaben des Diagonalangreifers übernahmen. Besonders Fabian Schmidt tat sich dabei als unentdecktes Angriffsjuwel hervor und verwandelte 80% seiner Versuche zu Punkten. Über 11:7 und 19:14 schien auch dieser Satz eine klare Angelegenheit zu werden, bis Kriftel nochmals einen Schlussspurt hinlegte und zum 22:22 ausgleichen konnte. Eine Abwehr samt erfolgreichen Gegenangriff durch Kapitän Jens Sandmeier sorgte für das vorentscheidende Break sowie zwei Matchbälle, von denen Fabian Schmidt den zweiten mit einem geschickten Schlag an den Block verwandeln konnte.
Für das Spiel gegen die Volley Youngstars Friedrichshafen am Sonntag konnte der Kader mit Linus Hüger, Alex Spintzyk und Jonathan Finkbeiner verstärkt werden, Lukas Jaeger blieb jedoch weiterhin nur die Zuschauerrolle. Mit Linus Hüger auf Annahme/Außen konnte Felix Roos nun wieder auf die Diagonalposition wechseln und die BADEN VOLLEYS wieder klassisch mit nur einem Zuspieler in die Partie starten. Neben dem gesetzten Jens Sandmeier bekamen zudem die drei Ex-Youngstars Leon Zimmermann, Alex Spintzyk und Tobias Hosch das Vertrauen von Coach Bonelli. Karlsruhe begann gut, konnte sich mit 9:5 einen frühen Vorsprung herausspielen. Doch Friedrichshafen ließ sich davon nicht beeindrucken und kam mit starken Aufschlägen und einem sehr sicheren Spielaufbau wieder heran und übernahm beim 12:13 selbst die Initiative. Sichtlich geschockt angesichts der enorm guten Leistung der Jung-Häfler hatten die Hausherren nicht viel entgegenzusetzen. Eine gewisse Spannungslosigkeit, Schwächen in der Annahme und zu wenig Druck im eigenen Angriff und Aufschlag sollten das ganze Spiel über zum Problem werden. Folgerichtig ging der Satz mit 21:25 an die Gäste.
Der zweite Durchgang war ein Spiegelbild des ersten. Karlsruhe startete gut, kam dann aber immer mehr ins Hintertreffen. Friedrichshafen war in nahezu allen Belangen überlegen und gewann deutlich und verdient mit 19:25. Bonelli nutzte all seine Wechselmöglichkeiten, brachte für den entscheidenden Durchgang Laurin Derr, Thorben Sandmeier und Benni Dollhofer. Und tatsächlich schienen die BADEN VOLLEYS nun besser mithalten zu können. Bis zum 16:18 war Friedrichshafen meist 1-2 Punkte voraus, ehe zwei Asse von Felix Roos die 20:18 Führung brachten. Doch zwei Aufschlagserien der Häfler und Probleme in Annahme und Angriff bei Karlsruhe ließen das Momentum wieder in die andere Richtung kippen. Mit 22:25 mussten sich die Karlsruher letztlich geschlagen geben.
Doppelspieltage sind in dieser Saison scheinbar nicht das Ding der BADEN VOLLEYS, die Parallelen zur ersten Saisonniederlage in Delitzsch sind ersichtlich. Auch die brenzlige Personalsituation auf der Annahme/Außen mit dem zusätzlichen Ausfall von Lukas Jaeger hat daran sicherlich einen Anteil, darf aber nicht als Entschuldigung für die schwache Leistung am vergangenen Sonntag dienen. Das Trainerteam wird sich einen Plan überlegen müssen, wie es die Mannschaft bei Doppelspieltagen auch am zweiten Tag zu besseren Leistungen pushen kann, immerhin folgen derer noch zwei. Dennoch muss auch festgehalten werden, dass die Youngstars eine in praktisch allen Belangen überragende Leistung gezeigt haben. In dieser Form sind sie für jeden Gegner der Liga und auch die BADEN VOLLEYS in Topform eine echte Herausforderung.