20. März 2024 | Herren 1 | Alle News anzeigen
Karlsruhe (JM). Was war das nochmal für ein Abend. Die BADEN VOLLEYS SSC Karlsruhe bereiten ihrem Publikum und sich selbst eine rauschende Abschlussfete auf dem Feld, mit wohl Deutschlands bester Volleyballmannschaft als Ehrengast. Gut möglich, dass der ein oder andere Fan in Karlsruhe sich nun vor Entzugserscheinungen fürchten muss, bis im Herbst die zweite Saison für die die BADEN VOLLEYS in Deutschlands höchster Spielklasse startet.
Zwar hatte das Team von Trainer Antonio Bonelli bei der 0:3 (21:25, 22:25, 22:25) -Niederlage gegen den amtierenden Meister, die Recycling Volleys aus Berlin, auch an diesem Abend das Nachsehen, verkaufte sich gegen das Starensemble aus der Hauptstadt aber äußerst teuer und bot den gut 1.300 Zuschauern in der fast ausverkauften Lina-Radke-Halle nochmals ein Spektakel.
Dass Karlsruhe nichts zu verlieren hatte, war nicht nur schon im Vorfeld vom Trainer Antonio Bonelli klar kommuniziert worden, sondern von Beginn an im Badener Team zu sehen. Mutig im Aufschlag und Angriff konnten sie dem Berliner Team erstmal mithalten. Vor allem der in die Starting-Six gerückte Diagonalangreifer Felix Roos konnte in dieser Phase mehrfach gute Akzente setzen. Mit jedem Punkt schien Karlsruhe immer mehr Selbstvertrauen zu sammeln; die erste Führung beim Stand von 16:15 ein Resultat, dass die Zuschauer mitriss. Berlin konterte mit drei Breaks und machte die Hoffnungen auf einen ersten Satzgewinn mit der schon aus dem Hinspiel bekannten Abgeklärtheit zunichte (25:21).
Auch im zweiten Durchgang übten die Baden Volleys von Beginn an Druck aus und verhinderte ein Absetzen des Rekordmeisters. Das nun schlechter gewordene Aufschlagspiel der Karlsruher wurde mit Kampfgeist und vermehrten Eigenfehlern auf Berliner Seite wett gemacht. Ausgeglichen ging es in die zweite Crunchtime. Berlin war in dieser wieder sofort da, zwei Breaks und schon nahm auch dieser Satz ein undankbares Ende aus Karlsruher Sicht (22:25).
Die 10-Minuten-Pause machte dem Spiel kein Abbruch. Karlsruhe hielt den weiterhin im Side-Out souveränen Meister sehr stark mit. Auch eine kurze Schwächephase konnten sie nahezu egalisieren. Antonio Bonelli wechselte zur Mitte des Satzes auf mehreren Positionen, diese sollten sich dieses Mal durchaus bezahlbar machen: Karlsruhe holte einen Vier-Punkte-Rückstand auf und ging mit 20:18 in die Crunchtime. Spätestens hier bewies Berlin die Nervenstärke eines Meisters und drehte den Rückstand. Robert Täht verwandelte humorlos den ersten Matchball zum 25:22.
Ein sehr enges Spiel mit einem zumindest aus Karlsruher Sicht sehr ärgerlichen Ausgang des dritten Satzes bringt das Team von Joel Banks in die Halbfinal-Serie um die Meisterschaft. Für Karlsruhe geht es nach einer langen und intensiven Saison in die verdiente Pause.
Stimmen zum Spiel:
Johannes Tille – Zuspiel: „Wir haben uns heute sehr schwergetan ins Spiel zu kommen. Karlsruhe hat es super gemacht, sie hatten richtig Spaß am Spiel und dieses verdient eng gestaltet. Ich denke, dass am Ende vor allem die Aufschläge am Ende den Unterschied heute ausgemacht haben.“
Jens Sandmeier – Außenangriff Baden Volleys: „Wir haben heute eines der besten Spiele der Saison gezeigt, haben deutlich besser aufgeschlagen, unsere Breakchancen genutzt und ein wirklich stabilen Side-Out gehabt.“